Foto Credits: Rüdiger Breitbach

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Recherche im Rahmen der DIS-TANZ - SOLO Förderung des Dachverbandes Tanz: Tanzkünstlerische Arbeit im Jugendstrafvollzug in Deutschland

Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR, Hilfsprogramm DIS-TANZEN des Dachverband Tanz Deutschland.

Ich bin seit Oktober 2017 in der JVA Adelsheim, einem rein männlichen Jugendstrafvollzug in Baden-Württemberg, als Choreografin und Tanzvermittlerin tätig. Mit Beginn der Corona Pandemie im März 2020, sowie erneut im Oktober 2020 musste die Arbeit unterbrochen werden, da alle externen Mitarbeiter_innen die JVA zum Schutze der Gefangenen nicht mehr betreten durften. Diese zwangsläufige Unterbrechung der Praxis möchte ich im Rahmen der DIS-TANZEN – SOLO Förderung nutzen, um meine bisherige Arbeit zu reflektieren, im Feld weitläufiger zu recherchieren, sowie in die Zukunft zu planen.

 

Der Jugendstrafvollzug ist ein Ort mit einem geladenen und oft ungenutzten körperlichen Potential. Viele junge Menschen sind auf engem Raum nebeneinander oder miteinander untergebracht. Bewegungsräume und –wege sind strickt vorgegeben. Die tanzkünstlerische Arbeit stellt an diesem Ort und in dieser „totalen Institution“ eine sehr ungewöhnliche und dennoch vielversprechende Praxis dar, welche von vielen Hürden begleitet ist. 

 

Im Rahmen der Förderung sollen einerseits eigenen Methoden, Herangehensweisen und Momente des Scheiterns reflektiert werden. Andererseits möchte ich herauszufinden mit welchen Methoden und Erfahrungswerten andere Tanzkünstler_innen im gleichen Feld arbeiten (Was gibt für Tanzprojekte in anderen Anstalten? / Wer leitet die Projekte?  / Welche Methoden / Materialien werden genutzt? Welche Hindernisse treten auf und wie wird diesen entgegnet?). 

 

Auf die Ergebnisse der Recherche aufbauend wir ein Tanzprojekt für 2021 geplant, in welchem verschiedene Tanzkünstler_innen, die im Strafvollzug tätig sind, zusammenarbeiten können. Ziel des Projektes ist vor allem die Vernetzung und Sichtbarmachung von tanzkünstlerischer Arbeit im Jugendstrafvollzug, sowie das Engagement für die Aufrechterhaltung kultureller Teilhabe von jugendlichen Strafgefangenen, auch in Zeiten der Corona Pandemie.

 

 

 

 

 

 

Lina Höhne erhält den Forschungspreis für wissenschaftliche Abschlussarbeiten der gtf — Gesellschaft für Tanzforschung. Der Preis wurde am 27.9.2019  in Zürich überreicht.

 

Der Preis wurde für die M.A. Abschlussarbeit Tanz als Mittel der Resozialisierung? Eine ethnografische Studie im Jugendstrafvollzug Berlin im Studiengang Performance Studies an der Universität Hamburg verliehen.

 

https://www.gtf-tanzforschung.de/home/